Am Grauen Schloss in Mihla stößt der aufmerksame Besucher auf ein Denkmal: Eine Betonstele des viel zu früh verstorbenen Mihlaer Künstlers Eckhard Mater, die an „historischer Stelle“ im Jahre 1979 entstanden ist. Als Auftragswerk der Gemeinde setzt sich Mater in verschiedenen Szenen mit einem Ereignis aus der Geschichte des Ortes auseinander, dem Sturm auf das Graue Schloss als Sitz der Ritterfamilie von Harstall im März des Jahres 1848. Die damalige Revolution, von Frankreich ausgehend, hatte auch Thüringen erreicht. Mitte März kam es in Mihla zu ersten Unruhen, die sich gegen die Abgaben und Feudallasten richteten, die die Familie von Harstall erhob. Auf dem Anger fand schließlich eine Volksversammlung statt und von dort ging der Ruf aus, den Harstalls die Abgaben aufzukündigen. Die Glocken im nahen Glockenhaus wurden geläutet und einige Hundert Mihlaer drangen in das Graue Schloss ein, zwangen den gerade aus Eisenach eintreffenden Herren von Harstall, am Richtertisch auf dem Anger schriftlich den Verzicht auf jegliche Forderungen zu unterschreiben. Ein großer und zu leicht errungener Erfolg, denn zwei Tage später war Militär im Ort und zerschlug alle Hoffnungen auf Besserung. Alles blieb beim Alten und etliche Mihlaer wurden verhaftet. Diese Ereignisse hat Eckhard Mater gestalterisch empfunden und dem Traditionsverständnis der damaligen DDR entsprechend in Beton gearbeitet. So sehen wir die (übertriebene) Macht der Herren von Harstall vor dem Grauen Schloss mit Hunden und Soldaten, ihr gegenüber stehen die schutzlos, daher nackt, gestalteten Bauern, ihre Forderungen vorbringend. Ein kräftiger Mihlaer läutet die Sturmglocke und bringt damit Schwung in den Gang der Dinge. Während hier der Ausgang des Aufstandes offen ist, vielleicht so verstanden werden sollte, dass in unserer Zeit eine Erfüllung der Forderungen der Mihlaer Bauern von 1848 erfolgte, war der tatsächliche Ausgang der Ereignisse 1848 wesentlich eindeutiger. Auch wenn diese Sicht auf Tradition heute nicht mehr gegeben ist und überspitzt anmutet, bleibt die künstlerische Umsetzung bis heute interessant. Auch aus diesem Grund wurde das Umfeld des Denkmals im Jahr 2011 durch die Gemeinde erhalten und saniert. Es erinnert an ein wichtiges Kapitel der Mihlaer Geschichte
At the Grey Castle in Mihla, the attentive visitor comes across a memorial: a concrete stele by the Mihla artist Eckhard Mater, who died far too young, which was created at a "historic location" in 1979. As a work commissioned by the municipality, Mater uses various scenes to depict an event from the town's history: the storming of the Grey Castle, the seat of the von Harstall family of knights, in March 1848. The revolution at that time, originating in France, had also reached Thuringia. In mid-March, the first riots broke out in Mihla, directed against the levies and feudal charges imposed by the von Harstall family. A popular meeting was eventually held on the Anger and a call went out from there to revoke the Harstall family's levies. The bells in the nearby bell house were rung and several hundred Mihla residents forced their way into the Grey Castle, forcing the Lord of Harstall, who had just arrived from Eisenach, to sign a written renunciation of all demands at the judge's table on the Anger. A great and too easily won success, because two days later the army arrived in the village and dashed all hopes of improvement. Everything remained the same and a number of Mihla residents were arrested. Eckhard Mater took a creative approach to these events and worked them into concrete in keeping with the GDR's understanding of tradition at the time. Thus we see the (exaggerated) power of the Lords of Harstall in front of the Grey Castle with dogs and soldiers, facing them are the defenceless, therefore naked, peasants, making their demands. A strong man from Mihla rings the storm bell and thus gets things moving. While the outcome of the uprising here is open, perhaps to be understood as the fulfillment of the Mihla peasants' demands of 1848 in our time, the actual outcome of events in 1848 was much clearer. Even if this view of tradition no longer exists today and seems exaggerated, the artistic realization remains interesting to this day. This is another reason why the area surrounding the monument was preserved and renovated by the municipality in 2011. It is a reminder of an important chapter in Mihla's history
Au château gris de Mihla, le visiteur attentif tombe sur un monument : une stèle en béton de l'artiste de Mihla Eckhard Mater, décédé trop tôt, qui a été réalisée à "l'endroit historique" en 1979. Œuvre de commande de la commune, Mater se penche, à travers différentes scènes, sur un événement de l'histoire de la localité, la prise du château gris, siège de la famille de chevaliers von Harstall, en mars 1848. La révolution de l'époque, partie de France, avait également atteint la Thuringe. À la mi-mars, les premiers troubles ont éclaté à Mihla, contre les taxes et les charges féodales imposées par la famille von Harstall. Une assemblée populaire se tint finalement sur la place publique et c'est de là que partit l'appel à dénoncer les redevances des Harstall. Les cloches du beffroi voisin ont sonné et quelques centaines de Mihlaiens ont pénétré dans le château gris, obligeant le seigneur de Harstall, qui venait d'arriver d'Eisenach, à signer à la table des juges sur l'Anger l'abandon de toute revendication. Un succès important et trop facile à obtenir, car deux jours plus tard, l'armée arrivait dans la localité et anéantissait tous les espoirs d'amélioration. Tout est resté comme avant et de nombreux habitants de Mihla ont été arrêtés. Eckhard Mater a ressenti ces événements de manière créative et les a transformés en béton, conformément à la conception de la tradition de la RDA de l'époque. Nous voyons ainsi le pouvoir (exagéré) des seigneurs de Harstall devant le château gris, avec des chiens et des soldats, et en face d'eux, les paysans sans défense, donc nus, qui présentent leurs revendications. Un vigoureux habitant de Mihla sonne la cloche d'assaut et donne ainsi un coup de fouet au cours des événements. Alors que l'issue de la révolte est ici ouverte, et qu'il faudrait peut-être comprendre qu'à notre époque, les revendications des paysans de Mihla de 1848 ont été satisfaites, l'issue réelle des événements de 1848 était beaucoup plus claire. Même si cette vision de la tradition n'existe plus aujourd'hui et semble exagérée, la réalisation artistique reste intéressante jusqu'à aujourd'hui. C'est également pour cette raison que les alentours du monument ont été préservés et rénovés par la commune en 2011. Il rappelle un chapitre important de l'histoire de Mihla.
<p>Am Grauen Schloss in Mihla stößt der aufmerksame Besucher auf ein Denkmal: Eine Betonstele des viel zu früh verstorbenen Mihlaer Künstlers Eckhard Mater, die an „historischer Stelle“ im Jahre 1979 entstanden ist.</p><p>Als Auftragswerk der Gemeinde setzt sich Mater in verschiedenen Szenen mit einem Ereignis aus der Geschichte des Ortes auseinander, dem Sturm auf das Graue Schloss als Sitz der Ritterfamilie von Harstall im März des Jahres 1848.</p><p> Die damalige Revolution, von Frankreich ausgehend, hatte auch Thüringen erreicht. Mitte März kam es in Mihla zu ersten Unruhen, die sich gegen die Abgaben und Feudallasten richteten, die die Familie von Harstall erhob. Auf dem Anger fand schließlich eine Volksversammlung statt und von dort ging der Ruf aus, den Harstalls die Abgaben aufzukündigen.</p><p>Die Glocken im nahen Glockenhaus wurden geläutet und einige Hundert Mihlaer drangen in das Graue Schloss ein, zwangen den gerade aus Eisenach eintreffenden Herren von Harstall, am Richtertisch auf dem Anger schriftlich den Verzicht auf jegliche Forderungen zu unterschreiben. Ein großer und zu leicht errungener Erfolg, denn zwei Tage später war Militär im Ort und zerschlug alle Hoffnungen auf Besserung. Alles blieb beim Alten und etliche Mihlaer wurden verhaftet.</p><p>Diese Ereignisse hat Eckhard Mater gestalterisch empfunden und dem Traditionsverständnis der damaligen DDR entsprechend in Beton gearbeitet.</p><p> So sehen wir die (übertriebene) Macht der Herren von Harstall vor dem Grauen Schloss mit Hunden und Soldaten, ihr gegenüber stehen die schutzlos, daher nackt, gestalteten Bauern, ihre Forderungen vorbringend. Ein kräftiger Mihlaer läutet die Sturmglocke und bringt damit Schwung in den Gang der Dinge. Während hier der Ausgang des Aufstandes offen ist, vielleicht so verstanden werden sollte, dass in unserer Zeit eine Erfüllung der Forderungen der Mihlaer Bauern von 1848 erfolgte, war der tatsächliche Ausgang der Ereignisse 1848 wesentlich eindeutiger.</p><p>Auch wenn diese Sicht auf Tradition heute nicht mehr gegeben ist und überspitzt anmutet, bleibt die künstlerische Umsetzung bis heute interessant. Auch aus diesem Grund wurde das Umfeld des Denkmals im Jahr 2011 durch die Gemeinde erhalten und saniert. Es erinnert an ein wichtiges Kapitel der Mihlaer Geschichte</p>
<p>At the Grey Castle in Mihla, the attentive visitor comes across a memorial: a concrete stele by the Mihla artist Eckhard Mater, who died far too young, which was created at a "historic location" in 1979.</p><p>As a work commissioned by the municipality, Mater uses various scenes to depict an event from the town's history: the storming of the Grey Castle, the seat of the von Harstall family of knights, in March 1848.</p><p>The revolution at that time, originating in France, had also reached Thuringia. In mid-March, the first riots broke out in Mihla, directed against the levies and feudal charges imposed by the von Harstall family. A popular meeting was eventually held on the Anger and a call went out from there to revoke the Harstall family's levies.</p><p>The bells in the nearby bell house were rung and several hundred Mihla residents forced their way into the Grey Castle, forcing the Lord of Harstall, who had just arrived from Eisenach, to sign a written renunciation of all demands at the judge's table on the Anger. A great and too easily won success, because two days later the army arrived in the village and dashed all hopes of improvement. Everything remained the same and a number of Mihla residents were arrested.</p><p>Eckhard Mater took a creative approach to these events and worked them into concrete in keeping with the GDR's understanding of tradition at the time.</p><p>Thus we see the (exaggerated) power of the Lords of Harstall in front of the Grey Castle with dogs and soldiers, facing them are the defenceless, therefore naked, peasants, making their demands. A strong man from Mihla rings the storm bell and thus gets things moving. While the outcome of the uprising here is open, perhaps to be understood as the fulfillment of the Mihla peasants' demands of 1848 in our time, the actual outcome of events in 1848 was much clearer.</p><p>Even if this view of tradition no longer exists today and seems exaggerated, the artistic realization remains interesting to this day. This is another reason why the area surrounding the monument was preserved and renovated by the municipality in 2011. It is a reminder of an important chapter in Mihla's history</p>
<p>Au château gris de Mihla, le visiteur attentif tombe sur un monument : une stèle en béton de l'artiste de Mihla Eckhard Mater, décédé trop tôt, qui a été réalisée à "l'endroit historique" en 1979.</p><p>Œuvre de commande de la commune, Mater se penche, à travers différentes scènes, sur un événement de l'histoire de la localité, la prise du château gris, siège de la famille de chevaliers von Harstall, en mars 1848.</p><p>La révolution de l'époque, partie de France, avait également atteint la Thuringe. À la mi-mars, les premiers troubles ont éclaté à Mihla, contre les taxes et les charges féodales imposées par la famille von Harstall. Une assemblée populaire se tint finalement sur la place publique et c'est de là que partit l'appel à dénoncer les redevances des Harstall.</p><p>Les cloches du beffroi voisin ont sonné et quelques centaines de Mihlaiens ont pénétré dans le château gris, obligeant le seigneur de Harstall, qui venait d'arriver d'Eisenach, à signer à la table des juges sur l'Anger l'abandon de toute revendication. Un succès important et trop facile à obtenir, car deux jours plus tard, l'armée arrivait dans la localité et anéantissait tous les espoirs d'amélioration. Tout est resté comme avant et de nombreux habitants de Mihla ont été arrêtés.</p><p>Eckhard Mater a ressenti ces événements de manière créative et les a transformés en béton, conformément à la conception de la tradition de la RDA de l'époque.</p><p>Nous voyons ainsi le pouvoir (exagéré) des seigneurs de Harstall devant le château gris, avec des chiens et des soldats, et en face d'eux, les paysans sans défense, donc nus, qui présentent leurs revendications. Un vigoureux habitant de Mihla sonne la cloche d'assaut et donne ainsi un coup de fouet au cours des événements. Alors que l'issue de la révolte est ici ouverte, et qu'il faudrait peut-être comprendre qu'à notre époque, les revendications des paysans de Mihla de 1848 ont été satisfaites, l'issue réelle des événements de 1848 était beaucoup plus claire.</p><p>Même si cette vision de la tradition n'existe plus aujourd'hui et semble exagérée, la réalisation artistique reste intéressante jusqu'à aujourd'hui. C'est également pour cette raison que les alentours du monument ont été préservés et rénovés par la commune en 2011. Il rappelle un chapitre important de l'histoire de Mihla.</p>
Am Grauen Schloss in Mihla stößt der aufmerksame Besucher auf ein Denkmal: Eine Betonstele des viel zu früh verstorbenen Mihlaer Künstlers Eckhard Mater, die an „historischer Stelle“ im Jahre 1979 entstanden ist. Als Auftragswerk der Gemeinde setzt sich Mater in verschiedenen Szenen mit einem Ereignis aus der Geschichte des Ortes auseinander, dem Sturm auf das Graue Schloss als Sitz der Ritterfamilie von Harstall im März des Jahres 1848. Die damalige Revolution, von Frankreich ausgehend, hatte auch Thüringen erreicht. Mitte März kam es in Mihla zu ersten Unruhen, die sich gegen die Abgaben und Feudallasten richteten, die die Familie von Harstall erhob. Auf dem Anger fand schließlich eine Volksversammlung statt und von dort ging der Ruf aus, den Harstalls die Abgaben aufzukündigen. Die Glocken im nahen Glockenhaus wurden geläutet und einige Hundert Mihlaer drangen in das Graue Schloss ein, zwangen den gerade aus Eisenach eintreffenden Herren von Harstall, am Richtertisch auf dem Anger schriftlich den Verzicht auf jegliche Forderungen zu unterschreiben. Ein großer und zu leicht errungener Erfolg, denn zwei Tage später war Militär im Ort und zerschlug alle Hoffnungen auf Besserung. Alles blieb beim Alten und etliche Mihlaer wurden verhaftet. Diese Ereignisse hat Eckhard Mater gestalterisch empfunden und dem Traditionsverständnis der damaligen DDR entsprechend in Beton gearbeitet. So sehen wir die (übertriebene) Macht der Herren von Harstall vor dem Grauen Schloss mit Hunden und Soldaten, ihr gegenüber stehen die schutzlos, daher nackt, gestalteten Bauern, ihre Forderungen vorbringend. Ein kräftiger Mihlaer läutet die Sturmglocke und bringt damit Schwung in den Gang der Dinge. Während hier der Ausgang des Aufstandes offen ist, vielleicht so verstanden werden sollte, dass in unserer Zeit eine Erfüllung der Forderungen der Mihlaer Bauern von 1848 erfolgte, war der tatsächliche Ausgang der Ereignisse 1848 wesentlich eindeutiger. Auch wenn diese Sicht auf Tradition heute nicht mehr gegeben ist und überspitzt anmutet, bleibt die künstlerische Umsetzung bis heute interessant. Auch aus diesem Grund wurde das Umfeld des Denkmals im Jahr 2011 durch die Gemeinde erhalten und saniert. Es erinnert an ein wichtiges Kapitel der Mihlaer Geschichte
At the Grey Castle in Mihla, the attentive visitor comes across a memorial: a concrete stele by the Mihla artist Eckhard Mater, who died far too young, which was created at a "historic location" in 1979. As a work commissioned by the municipality, Mater uses various scenes to depict an event from the town's history: the storming of the Grey Castle, the seat of the von Harstall family of knights, in March 1848. The revolution at that time, originating in France, had also reached Thuringia. In mid-March, the first riots broke out in Mihla, directed against the levies and feudal charges imposed by the von Harstall family. A popular meeting was eventually held on the Anger and a call went out from there to revoke the Harstall family's levies. The bells in the nearby bell house were rung and several hundred Mihla residents forced their way into the Grey Castle, forcing the Lord of Harstall, who had just arrived from Eisenach, to sign a written renunciation of all demands at the judge's table on the Anger. A great and too easily won success, because two days later the army arrived in the village and dashed all hopes of improvement. Everything remained the same and a number of Mihla residents were arrested. Eckhard Mater took a creative approach to these events and worked them into concrete in keeping with the GDR's understanding of tradition at the time. Thus we see the (exaggerated) power of the Lords of Harstall in front of the Grey Castle with dogs and soldiers, facing them are the defenceless, therefore naked, peasants, making their demands. A strong man from Mihla rings the storm bell and thus gets things moving. While the outcome of the uprising here is open, perhaps to be understood as the fulfillment of the Mihla peasants' demands of 1848 in our time, the actual outcome of events in 1848 was much clearer. Even if this view of tradition no longer exists today and seems exaggerated, the artistic realization remains interesting to this day. This is another reason why the area surrounding the monument was preserved and renovated by the municipality in 2011. It is a reminder of an important chapter in Mihla's history
Au château gris de Mihla, le visiteur attentif tombe sur un monument : une stèle en béton de l'artiste de Mihla Eckhard Mater, décédé trop tôt, qui a été réalisée à "l'endroit historique" en 1979. Œuvre de commande de la commune, Mater se penche, à travers différentes scènes, sur un événement de l'histoire de la localité, la prise du château gris, siège de la famille de chevaliers von Harstall, en mars 1848. La révolution de l'époque, partie de France, avait également atteint la Thuringe. À la mi-mars, les premiers troubles ont éclaté à Mihla, contre les taxes et les charges féodales imposées par la famille von Harstall. Une assemblée populaire se tint finalement sur la place publique et c'est de là que partit l'appel à dénoncer les redevances des Harstall. Les cloches du beffroi voisin ont sonné et quelques centaines de Mihlaiens ont pénétré dans le château gris, obligeant le seigneur de Harstall, qui venait d'arriver d'Eisenach, à signer à la table des juges sur l'Anger l'abandon de toute revendication. Un succès important et trop facile à obtenir, car deux jours plus tard, l'armée arrivait dans la localité et anéantissait tous les espoirs d'amélioration. Tout est resté comme avant et de nombreux habitants de Mihla ont été arrêtés. Eckhard Mater a ressenti ces événements de manière créative et les a transformés en béton, conformément à la conception de la tradition de la RDA de l'époque. Nous voyons ainsi le pouvoir (exagéré) des seigneurs de Harstall devant le château gris, avec des chiens et des soldats, et en face d'eux, les paysans sans défense, donc nus, qui présentent leurs revendications. Un vigoureux habitant de Mihla sonne la cloche d'assaut et donne ainsi un coup de fouet au cours des événements. Alors que l'issue de la révolte est ici ouverte, et qu'il faudrait peut-être comprendre qu'à notre époque, les revendications des paysans de Mihla de 1848 ont été satisfaites, l'issue réelle des événements de 1848 était beaucoup plus claire. Même si cette vision de la tradition n'existe plus aujourd'hui et semble exagérée, la réalisation artistique reste intéressante jusqu'à aujourd'hui. C'est également pour cette raison que les alentours du monument ont été préservés et rénovés par la commune en 2011. Il rappelle un chapitre important de l'histoire de Mihla.
<p>Am Grauen Schloss in Mihla stößt der aufmerksame Besucher auf ein Denkmal: Eine Betonstele des viel zu früh verstorbenen Mihlaer Künstlers Eckhard Mater, die an „historischer Stelle“ im Jahre 1979 entstanden ist.</p><p>Als Auftragswerk der Gemeinde setzt sich Mater in verschiedenen Szenen mit einem Ereignis aus der Geschichte des Ortes auseinander, dem Sturm auf das Graue Schloss als Sitz der Ritterfamilie von Harstall im März des Jahres 1848.</p><p> Die damalige Revolution, von Frankreich ausgehend, hatte auch Thüringen erreicht. Mitte März kam es in Mihla zu ersten Unruhen, die sich gegen die Abgaben und Feudallasten richteten, die die Familie von Harstall erhob. Auf dem Anger fand schließlich eine Volksversammlung statt und von dort ging der Ruf aus, den Harstalls die Abgaben aufzukündigen.</p><p>Die Glocken im nahen Glockenhaus wurden geläutet und einige Hundert Mihlaer drangen in das Graue Schloss ein, zwangen den gerade aus Eisenach eintreffenden Herren von Harstall, am Richtertisch auf dem Anger schriftlich den Verzicht auf jegliche Forderungen zu unterschreiben. Ein großer und zu leicht errungener Erfolg, denn zwei Tage später war Militär im Ort und zerschlug alle Hoffnungen auf Besserung. Alles blieb beim Alten und etliche Mihlaer wurden verhaftet.</p><p>Diese Ereignisse hat Eckhard Mater gestalterisch empfunden und dem Traditionsverständnis der damaligen DDR entsprechend in Beton gearbeitet.</p><p> So sehen wir die (übertriebene) Macht der Herren von Harstall vor dem Grauen Schloss mit Hunden und Soldaten, ihr gegenüber stehen die schutzlos, daher nackt, gestalteten Bauern, ihre Forderungen vorbringend. Ein kräftiger Mihlaer läutet die Sturmglocke und bringt damit Schwung in den Gang der Dinge. Während hier der Ausgang des Aufstandes offen ist, vielleicht so verstanden werden sollte, dass in unserer Zeit eine Erfüllung der Forderungen der Mihlaer Bauern von 1848 erfolgte, war der tatsächliche Ausgang der Ereignisse 1848 wesentlich eindeutiger.</p><p>Auch wenn diese Sicht auf Tradition heute nicht mehr gegeben ist und überspitzt anmutet, bleibt die künstlerische Umsetzung bis heute interessant. Auch aus diesem Grund wurde das Umfeld des Denkmals im Jahr 2011 durch die Gemeinde erhalten und saniert. Es erinnert an ein wichtiges Kapitel der Mihlaer Geschichte</p>
<p>At the Grey Castle in Mihla, the attentive visitor comes across a memorial: a concrete stele by the Mihla artist Eckhard Mater, who died far too young, which was created at a "historic location" in 1979.</p><p>As a work commissioned by the municipality, Mater uses various scenes to depict an event from the town's history: the storming of the Grey Castle, the seat of the von Harstall family of knights, in March 1848.</p><p>The revolution at that time, originating in France, had also reached Thuringia. In mid-March, the first riots broke out in Mihla, directed against the levies and feudal charges imposed by the von Harstall family. A popular meeting was eventually held on the Anger and a call went out from there to revoke the Harstall family's levies.</p><p>The bells in the nearby bell house were rung and several hundred Mihla residents forced their way into the Grey Castle, forcing the Lord of Harstall, who had just arrived from Eisenach, to sign a written renunciation of all demands at the judge's table on the Anger. A great and too easily won success, because two days later the army arrived in the village and dashed all hopes of improvement. Everything remained the same and a number of Mihla residents were arrested.</p><p>Eckhard Mater took a creative approach to these events and worked them into concrete in keeping with the GDR's understanding of tradition at the time.</p><p>Thus we see the (exaggerated) power of the Lords of Harstall in front of the Grey Castle with dogs and soldiers, facing them are the defenceless, therefore naked, peasants, making their demands. A strong man from Mihla rings the storm bell and thus gets things moving. While the outcome of the uprising here is open, perhaps to be understood as the fulfillment of the Mihla peasants' demands of 1848 in our time, the actual outcome of events in 1848 was much clearer.</p><p>Even if this view of tradition no longer exists today and seems exaggerated, the artistic realization remains interesting to this day. This is another reason why the area surrounding the monument was preserved and renovated by the municipality in 2011. It is a reminder of an important chapter in Mihla's history</p>
<p>Au château gris de Mihla, le visiteur attentif tombe sur un monument : une stèle en béton de l'artiste de Mihla Eckhard Mater, décédé trop tôt, qui a été réalisée à "l'endroit historique" en 1979.</p><p>Œuvre de commande de la commune, Mater se penche, à travers différentes scènes, sur un événement de l'histoire de la localité, la prise du château gris, siège de la famille de chevaliers von Harstall, en mars 1848.</p><p>La révolution de l'époque, partie de France, avait également atteint la Thuringe. À la mi-mars, les premiers troubles ont éclaté à Mihla, contre les taxes et les charges féodales imposées par la famille von Harstall. Une assemblée populaire se tint finalement sur la place publique et c'est de là que partit l'appel à dénoncer les redevances des Harstall.</p><p>Les cloches du beffroi voisin ont sonné et quelques centaines de Mihlaiens ont pénétré dans le château gris, obligeant le seigneur de Harstall, qui venait d'arriver d'Eisenach, à signer à la table des juges sur l'Anger l'abandon de toute revendication. Un succès important et trop facile à obtenir, car deux jours plus tard, l'armée arrivait dans la localité et anéantissait tous les espoirs d'amélioration. Tout est resté comme avant et de nombreux habitants de Mihla ont été arrêtés.</p><p>Eckhard Mater a ressenti ces événements de manière créative et les a transformés en béton, conformément à la conception de la tradition de la RDA de l'époque.</p><p>Nous voyons ainsi le pouvoir (exagéré) des seigneurs de Harstall devant le château gris, avec des chiens et des soldats, et en face d'eux, les paysans sans défense, donc nus, qui présentent leurs revendications. Un vigoureux habitant de Mihla sonne la cloche d'assaut et donne ainsi un coup de fouet au cours des événements. Alors que l'issue de la révolte est ici ouverte, et qu'il faudrait peut-être comprendre qu'à notre époque, les revendications des paysans de Mihla de 1848 ont été satisfaites, l'issue réelle des événements de 1848 était beaucoup plus claire.</p><p>Même si cette vision de la tradition n'existe plus aujourd'hui et semble exagérée, la réalisation artistique reste intéressante jusqu'à aujourd'hui. C'est également pour cette raison que les alentours du monument ont été préservés et rénovés par la commune en 2011. Il rappelle un chapitre important de l'histoire de Mihla.</p>