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dcterms:title @de Weißensee - Chinesischer Garten
dcterms:title @en Weißensee - Chinesischer Garten
rdfs:label @de Weißensee - Chinesischer Garten
rdfs:label @en Weißensee - Chinesischer Garten
schema:abstract @de „Zwei Bier und ein Mord!“, rufe ich aus, als wir das Ortsschild mit der Aufschrift „Weißensee“ passieren. „Was?“ Clara, die unseren Wagen steuert, bremst spontan. „Na, Weißensee!“ rufe ich aufgeregt.
schema:abstract @en “Two beers and a murder!” I exclaim as we pass a sign that says ‘Weissensee’. “What?” Clara, who is driving our car, brakes sharply. “Well, you know, Weissensee!” I blurt out excitedly.
schema:alternativeHeadline @de Die perfekte Verbindung von Garten und Bier
schema:alternativeHeadline @en Gardens and beer – the perfect combination
schema:articleBody @de Clara kann meine Erregung nicht verstehen und schüttelt den Kopf. „Lass uns hier anhalten. Das ist der Ort aus dem Krimi, den ich gerade gelesen habe. Da lag eine Leiche im Chinesischen Garten, oder eigentlich zwei.“ „Zwei Leichen“, erwidert sie trocken, „in einem chinesischen Garten. Hier in Thüringen.“ Sie macht einen „Hmpf“ zum Zeichen ihrer Skepsis. „Los“, ermutige ich sie, „kurz mal die Beine vertreten. Da können wir uns auch gleich den Garten anschauen.“ Clara mag Gärten. Erwartungsgemäß lenkt sie ein. Ich habe eigentlich eher das traditionelle Ratsbier im Kopf, das im Krimi eine Rolle spielt. Aber das sage ich ihr erst nach der Besichtigung des Gartens. Wir steigen aus und die Augustsonne brennt über der Altstadt von Weißensee. Vor uns ein langer Marktplatz, schmucke Häuser, das Rathaus (mit der Ratsbrauerei!) und kein Mensch auf der Straße. Ist eben mitten in der Woche und Mittag. „Da ist das Rathaus!“ rufe ich aus. „Ziemlich alt.“ Clara verdreht die Augen. „Stand im Krimi“, werfe ich entschuldigend ein. Das Bier erwähne ich erstmal nicht. Ich habe gelesen, dass hier das älteste deutsche Reinheitsgebot zum Bierbrauen gefunden wurde – die „Statua thaberna“, ein Wirtshausgesetz von 1434. „Ich seh‘ hier keinen Garten“ sagt sie, und zieht leicht die Augenbrauen zusammen. „Der muss ganz in der Nähe sein. Im Buch geht man vom Markt nur eine kleine Gasse hinunter.“ Zuversichtlich laufe ich los und hoffe es ist die richtige Richtung. Clara hinter mir her. Tap, tap, tap machen ihre Füße auf dem Kopfsteinpflaster. Mir kommen Zweifel. ©Paul Hentschel, TTG Doch da ist es. Ein Tor wie aus einer anderen Welt, über dem Eingang chinesische Schriftzeichen. „Siehst du!“ sage ich triumphierend. Aber ich brauche keine Argumente mehr, Claras Interesse ist geweckt. Sie schiebt die Sonnenbrille hoch, zückt das Smartphone, liest und murmelt: „Garten des ewigen Glücks, …einmalige Gartenlandschaft aus Wasser, Steinen, Gebäuden, …größter chinesischer Flächengarten in Deutschland.“ Sie schaut auf und hat entschieden. „Okay. Wir gehen rein.“ ©R. Nicolai, Stadt Weißensee Und dann beginnt der chinesische Zauber zu wirken. Exotische Bäume, chinesische Steinlöwen, rot gelacktes Holz, geschwungene Brücken und schattige Pavillons. Weiter hinten ist ein Teich erkennbar, und mitten drin eine Pagodeninsel. Das wird wohl unser Pausenspot nachher, im Schatten, am Wasser, inmitten chinesischer Gartenharmonie. „Zwei Leichen in nur drei Tagen“ murmele ich und denke an den Krimi. Doch Clara hört mich nicht mehr. Sie ist in den Garten versunken und lächelt entspannt. „Schön“, sagt sie knapp. Ein großes Lob aus ihrem Mund. Meine Chancen auf ein Ratsbier vor der Abfahrt steigen. ©Hartwig Mähler Titelbild: ©M. Krummrich
schema:articleBody @en Clara doesn’t understand my enthusiasm and just shakes her head. “Let’s stop off here. This is the town from the crime novel I’ve just been reading. There was a body in the Chinese garden, two bodies, actually.” “Two bodies,” she replies dryly, “in a Chinese garden. Here in Thuringia.” She utters a “hmpf” to indicate her scepticism. “Come on,” I plead, “just to stretch our legs a bit. And then we could have a look at the garden at the same time.” Clara likes gardens. As expected, she relents. I’m actually thinking more of the town’s traditional beer that played a part in the plot of my novel. But I’ll get to that later, once we’ve seen the garden. We emerge from the car into the August sun that is beating down on Weissensee’s old quarter. In front of us lies a long market square, with pretty houses, a town hall (with its own brewery!) and not a soul to be seen. But then it is midday, and the middle of the week. “There’s the town hall!” I point out. “It’s pretty old.” Clara rolls her eyes. “That’s what my novel said,” I add apologetically. I won’t mention the beer just yet. I’ve read that they found Germany’s oldest beer purity law here – the ‘statuta thaberna’, a 1434 decree regulating how taverns should be run. “I don’t see any garden,” she says, raising her eyebrows slightly. “It’s got to be close by. In the book it’s just a short walk from the market square, down a little alley.” I set off confidently in what I hope is the right direction. Clara is right behind me, I can hear the tap, tap, tap of her shoes on the cobblestones. I’m starting to have doubts. ©Paul Hentschel, TTG But there it is. A gate that seems to belong to another world, with Chinese characters above the entrance. “See!” I say triumphantly. But I don’t need to state my case any further, Clara’s interest has been piqued. She pushes up her sunglasses, whips out her smartphone, reads and mutters: “Garden of eternal happiness, … unique garden landscape of water, stones and buildings, … largest Chinese landscape garden in Germany.” She looks up, having made her decision. “Okay then. We’re going in.” ©R. Nicolai, Stadt Weißensee And now the Far East magic begins to cast its spell. Exotic trees, Chinese stone lions, red lacquered wood, curved bridges and shady pavilions. In the distance we can make out a pond, with an island pagoda in the middle. That seems destined to be the spot for our break later on, in the shade, by the water, surrounded by Chinese horticultural harmony. “Two bodies in just three days,” I mutter, thinking back to my crime novel. But Clara doesn’t hear me. She has become immersed in the garden and smiles a relaxed smile. “Nice,” she says, succinctly. That’s high praise indeed, coming from her. My chances of getting a beer in before we leave have just improved considerably. ©Hartwig Mähler Cover picture: ©M. Krummrich
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schema:headline @de Das Glück liegt in Weißensee
schema:headline @en Discovering happiness in Weissensee
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schema:keywords Thüringer Becken
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schema:keywords Parks und Gärten
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thuecat:richText @de <p>Clara kann meine Erregung nicht verstehen und schüttelt den Kopf. „Lass uns hier anhalten. Das ist der Ort aus dem Krimi, den ich gerade gelesen habe. Da lag eine Leiche im <a href="https://nebenan.thueringen-entdecken.de/resources?otg-node-id=345289412402-kddb">Chinesischen Garten</a>, oder eigentlich zwei.“ „Zwei Leichen“, erwidert sie trocken, „in einem chinesischen Garten. Hier in Thüringen.“ Sie macht einen „Hmpf“ zum Zeichen ihrer Skepsis.</p> <p>„Los“, ermutige ich sie, „kurz mal die Beine vertreten. Da können wir uns auch gleich den Garten anschauen.“ Clara mag Gärten. Erwartungsgemäß lenkt sie ein. Ich habe eigentlich eher das traditionelle Ratsbier im Kopf, das im Krimi eine Rolle spielt. Aber das sage ich ihr erst nach der Besichtigung des Gartens.</p> <p>Wir steigen aus und die Augustsonne brennt über der Altstadt von Weißensee. Vor uns ein langer Marktplatz, schmucke Häuser, das Rathaus (mit der <a href="https://nebenan.thueringen-entdecken.de/resources?otg-node-id=841359150768-anha">Ratsbrauerei</a>!) und kein Mensch auf der Straße. Ist eben mitten in der Woche und Mittag. „Da ist das Rathaus!“ rufe ich aus. „Ziemlich alt.“ Clara verdreht die Augen. „Stand im Krimi“, werfe ich entschuldigend ein.</p> <p>Das Bier erwähne ich erstmal nicht. Ich habe gelesen, dass hier das älteste deutsche Reinheitsgebot zum Bierbrauen gefunden wurde – die „Statua thaberna“, ein Wirtshausgesetz von 1434.</p> <p>„Ich seh‘ hier keinen Garten“ sagt sie, und zieht leicht die Augenbrauen zusammen. „Der muss ganz in der Nähe sein. Im Buch geht man vom Markt nur eine kleine Gasse hinunter.“ Zuversichtlich laufe ich los und hoffe es ist die richtige Richtung. Clara hinter mir her. Tap, tap, tap machen ihre Füße auf dem Kopfsteinpflaster. Mir kommen Zweifel.</p> <p><img alt="Eingangstor zum Chinesischen Garten, Weißensee" src="/documents/65132/133923/Chinesischer-Garten-Weissensee-Torbogen-Eingang.jpg/d4874790-f409-8df3-9a5c-c822e5d6a7f7?t=1594206531229&amp;imagePreview=1" /></p> <p><cite>©Paul Hentschel, TTG</cite></p> <p>Doch da ist es. Ein Tor wie aus einer anderen Welt, über dem Eingang chinesische Schriftzeichen. „Siehst du!“ sage ich triumphierend. Aber ich brauche keine Argumente mehr, Claras Interesse ist geweckt. Sie schiebt die Sonnenbrille hoch, zückt das Smartphone, liest und murmelt: „Garten des ewigen Glücks, …einmalige Gartenlandschaft aus Wasser, Steinen, Gebäuden, …größter chinesischer Flächengarten in Deutschland.“ Sie schaut auf und hat entschieden. „Okay. Wir gehen rein.“</p> <p><img alt="Detail der Brücke im Chinesischen Garten mit typisch chinesischem Gebäude im Hintergrund, Weißensee." src="/documents/65132/133923/Statue-Chinesischer-Garten-Weissensee.jpg/26f0ac36-8d3e-e067-c62c-f5a2d3ca4c9e?t=1594206151538&amp;imagePreview=1" /></p> <p><cite>©R. Nicolai, Stadt Weißensee</cite></p> <p>Und dann beginnt der chinesische Zauber zu wirken. Exotische Bäume, chinesische Steinlöwen, rot gelacktes Holz, geschwungene Brücken und schattige Pavillons. Weiter hinten ist ein Teich erkennbar, und mitten drin eine Pagodeninsel. Das wird wohl unser Pausenspot nachher, im Schatten, am Wasser, inmitten chinesischer Gartenharmonie. „Zwei Leichen in nur drei Tagen“ murmele ich und denke an den Krimi. Doch Clara hört mich nicht mehr. Sie ist in den Garten versunken und lächelt entspannt. „Schön“, sagt sie knapp. Ein großes Lob aus ihrem Mund. Meine Chancen auf ein Ratsbier vor der Abfahrt steigen.</p> <p><img alt="Blick auf Teich mit einer Pagodeninsel im Chinesischen Garten, Weißensee" src="/documents/65132/133923/Chinesischer-Garten-Weissensee-Haeuser.jpg/76338e7f-5b0e-ab63-091c-e1cb9de72b17?t=1594206529218&amp;imagePreview=1" /></p> <p><cite>©Hartwig Mähler&nbsp;</cite></p> <p><cite>Titelbild: ©M. Krummrich</cite></p>
thuecat:richText @en <p>Clara doesn’t understand my enthusiasm and just shakes her head. “Let’s stop off here. This is the town from the crime novel I’ve just been reading. There was a body in the Chinese garden, two bodies, actually.” “Two bodies,” she replies dryly, “in a Chinese garden. Here in Thuringia.” She utters a “hmpf” to indicate her scepticism.</p> <p>“Come on,” I plead, “just to stretch our legs a bit. And then we could have a look at the garden at the same time.” Clara likes gardens. As expected, she relents. I’m actually thinking more of the town’s traditional beer that played a part in the plot of my novel. But I’ll get to that later, once we’ve seen the garden.</p> <p>We emerge from the car into the August sun that is beating down on Weissensee’s old quarter. In front of us lies a long market square, with pretty houses, a town hall (with its own brewery!) and not a soul to be seen. But then it is midday, and the middle of the week. “There’s the town hall!” I point out. “It’s pretty old.” Clara rolls her eyes. “That’s what my novel said,” I add apologetically.</p> <p>I won’t mention the beer just yet. I’ve read that they found Germany’s oldest beer purity law here – the ‘statuta thaberna’, a 1434 decree regulating how taverns should be run.</p> <p>“I don’t see any garden,” she says, raising her eyebrows slightly. “It’s got to be close by. In the book it’s just a short walk from the market square, down a little alley.” I set off confidently in what I hope is the right direction. Clara is right behind me, I can hear the tap, tap, tap of her shoes on the cobblestones. I’m starting to have doubts.</p> <p><img alt="Eingangstor zum Chinesischen Garten, Weißensee" src="/documents/65132/133923/Chinesischer-Garten-Weissensee-Torbogen-Eingang.jpg/d4874790-f409-8df3-9a5c-c822e5d6a7f7?t=1594206531229&amp;imagePreview=1" /></p> <p><cite>©Paul Hentschel, TTG</cite></p> <p>But there it is. A gate that seems to belong to another world, with Chinese characters above the entrance. “See!” I say triumphantly. But I don’t need to state my case any further, Clara’s interest has been piqued. She pushes up her sunglasses, whips out her smartphone, reads and mutters: “Garden of eternal happiness, … unique garden landscape of water, stones and buildings, … largest Chinese landscape garden in Germany.” She looks up, having made her decision. “Okay then. We’re going in.”</p> <p><img alt="Detail der Brücke im Chinesischen Garten mit typisch chinesischem Gebäude im Hintergrund, Weißensee." src="/documents/65132/133923/Statue-Chinesischer-Garten-Weissensee.jpg/26f0ac36-8d3e-e067-c62c-f5a2d3ca4c9e?t=1594206151538&amp;imagePreview=1" /></p> <p><cite>©R. Nicolai, Stadt Weißensee</cite></p> <p>And now the Far East magic begins to cast its spell. Exotic trees, Chinese stone lions, red lacquered wood, curved bridges and shady pavilions. In the distance we can make out a pond, with an island pagoda in the middle. That seems destined to be the spot for our break later on, in the shade, by the water, surrounded by Chinese horticultural harmony. “Two bodies in just three days,” I mutter, thinking back to my crime novel. But Clara doesn’t hear me. She has become immersed in the garden and smiles a relaxed smile. “Nice,” she says, succinctly. That’s high praise indeed, coming from her. My chances of getting a beer in before we leave have just improved considerably.</p> <p><img alt="Blick auf Teich mit einer Pagodeninsel im Chinesischen Garten, Weißensee" src="/documents/65132/133923/Chinesischer-Garten-Weissensee-Haeuser.jpg/76338e7f-5b0e-ab63-091c-e1cb9de72b17?t=1594206529218&amp;imagePreview=1" /></p> <p><cite>©Hartwig Mähler&nbsp;</cite></p> <p><cite>Cover picture: ©M. Krummrich</cite></p>