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Petrikirche |
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St. Peter's Church |
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Église Saint-Pierre |
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<p>Auf dem Pestfriedhof der Stadt wurde die Petrikirche anstelle einer 1295 bereits in Verfall geratenen Kapelle errichtet. Der Bau begann etwa 1352. Wenige Jahre später, 1356, wird die bestehende Kirche erwähnt. Sie war der Deutschordenspfarrei St. Marien der Neustadt inkorporiert. Über die liturgische Betreuung wurden 1371 Vereinbarungen beurkundet. Selbständige Pfarrei wurde St. Petri erst in der Neuzeit. Das spätgotische Bauwerk mit 5/8 Chor hat mehrfache Veränderungen erfahren. Anstelle des im Stadtbrand von 1422 eingestürzten Gewölbes wurde zunächst eine Flachdecke eingefügt. Abbruchmaterial von der aufgegebenen Johanniskapelle am Blobach wurde 1577 für eine neue Vorhalle verwendet. Zwischen 1893 und 1895 erhielt St. Petri seine heutige Gestalt durch eine Wiedereinwölbung im Kircheninneren und die Verlängerung des Schiffs nach Westen mit einer neuen Fassade.</p><p>Die Pfarrgemeinde von St. Petri ließ 1927 das nordöstliche Seitenschiff zu einer Gedenkkapelle für die Opfer des 1. Weltkriegs ausgestalten. Die Tafel mit den Namen der Gefallenen wurde von Steinmetzen der Hausteinwerke Carl Schilling gefertigt. Den Auftrag für das vorgesetzte Denkmal erhielt der Mühlhäuser Bildhauer Walter Krause (1891-1967), der eine zentrale Figur als „Empörter Christus“ schuf. Vor Augen tritt der Erlöser ohne ikonographische Attribute seiner Göttlichkeit ganz als Mensch, der sich angesichts des massenhaften sinnlosen Tötens aufbäumt. Die Darstellung steht in einem gewissen Widerspruch zur Sinnzuschreibung der Gedenktafel mit ihrer Überschrift „Wie sind die Helden gefallen und die Streitbaren umgekommen?“, der ähnlich auch in Krauses Werk selbst zutage tritt, das im Sockel das Vaterunser zitiert: „Dein Wille geschehe“. Die Heldenverehrung als Teil der Bewältigungsversuche des Weltkriegstraums in der Weimarer Republik finde in der Gesamtkomposition der Gedenkkapelle in St. Petri einen christlich-ethischen Kontrapunkt. Die Motivwahl des sich aufbäumenden Erlösers für dieses Denkmal hat bereits in der Entwurfsphase weit über Mühlhausen hinaus Aufmerksamkeit gefunden. So schrieb Käthe Kollwitz (1867-1945) an Walter Krause: „Der Gedanke, einen empörten Christus als Gefallenenehrung für eine Kirche zu machen, ist schön und mutig. […] Alle, denen der Krieg Leid brachte, werden Sie verstehen.“</p> |
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@en
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<p>On the city’s plague cemetery St. Petri was erected in place of a chapel that had seriously fallen into disrepair by 1295. Construction work for the new church began around 1352. A few years later, in 1356, the church is first mentioned as completed. She belonged to the parish of the Teutonic Order that was based in Mühlhausen’s new town. The first agreements regarding the liturgical care are dated 1371. St. Petri Church became an independent parish only in modern times. The late-Gothic building with its five-sided apse has seen several changes. After the nave’s arching ceiling had collapsed during a city fire in 1422 it was replaced by a flat ceiling. Rubble from the abandoned St. John’s Chapel at the <em>Blobach </em>square were used to build a new entrance hall in 1577. Between 1893 and 1895 St. Petri received its present shape when the nave’s arched ceiling was restored and extended towards the west, and the façade was renewed.</p><p> In 1927 the parish of St. Petri had a memorial chapel built into the northeast aisle, dedicated to the victims of the First World War. The commemorative plate containing the names of the fallen was designed by stonemasons of the local Carl Schilling. The sculptor Walter Krause (1891-1967) from Mühlhausen was commissioned to design the monument in front; he also created the rather famous figure of the “Indignant Christ”. The Lord and Saviour is represented devoid of iconographic attributes of divinity, as a simple human being that is taken aback by the senseless mass killings. The sculpture is somewhat contrasted by the text on the memorial plate reading, “How did the heroes fall and the quarrelsome die?”. a line that also appears in Krause’s own work, quoting the Lord’s Prayer on the pedestal: „Your will be done“. The hero worship as a mans of coping with the trauma of the First World War during the Weimar Republic is in stark contrast to the design of the memorial chapel within the church. The motif of the rebelling Saviour for this monument has received attention beyond Mühlhausen even before it was built. For instance, Käthe Kollwitz (1867-1945) wrote to Walter Krause: “The idea to depict an indignant Christ to mourn the fallen in a church is beautiful and brave […]. All those who have suffered from war will understand you.“</p> |
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@fr
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<p>L'église Saint-Pierre a été construite sur le cimetière des pestiférés de la ville, à la place d'une chapelle qui tombait déjà en ruine en 1295. La construction débuta vers 1352. Quelques années plus tard, en 1356, l'église existante est mentionnée. Elle était incorporée à la paroisse de l'Ordre Teutonique de Sainte-Marie de la Nouvelle Ville. En 1371, des accords sur le service liturgique ont été établis. Saint-Pierre n'est devenue une paroisse indépendante qu'à l'époque moderne. L'édifice de style gothique tardif avec un chœur de 5/8 a subi de nombreuses modifications. A la place de la voûte effondrée lors de l'incendie de la ville en 1422, on a d'abord inséré un plafond plat. Les matériaux de démolition de la chapelle Saint-Jean abandonnée sur le Blobach ont été utilisés en 1577 pour la construction d'un nouveau porche. Entre 1893 et 1895, St. Petri a pris sa forme actuelle grâce à une nouvelle voûte à l'intérieur de l'église et à l'extension de la nef vers l'ouest avec une nouvelle façade.</p><p>En 1927, la paroisse de Saint-Pierre fit aménager la nef latérale nord-est en chapelle commémorative pour les victimes de la Première Guerre mondiale. La plaque avec les noms des soldats tombés au combat a été réalisée par les tailleurs de pierre de la société Hausteinwerke Carl Schilling. Le sculpteur Walter Krause (1891-1967), originaire de Mühlhausen, a été chargé de la réalisation du monument, dont la figure centrale est le "Christ indigné". Le Rédempteur, dépourvu des attributs iconographiques de sa divinité, se présente à nos yeux comme un homme qui se révolte face à la tuerie de masse insensée. Cette représentation est en contradiction avec le sens attribué à la plaque commémorative avec son titre "Comment les héros sont-ils tombés et les combattants ont-ils péri ?", qui apparaît également dans l'œuvre de Krause elle-même, dont le socle cite le Notre Père : "Que ta volonté soit faite". La vénération des héros, qui fait partie des tentatives de surmonter le rêve de la guerre mondiale sous la République de Weimar, trouve un contrepoint chrétien et éthique dans la composition globale de la chapelle commémorative de Saint-Pierre. Le choix du motif du Rédempteur se rebellant pour ce monument a attiré l'attention bien au-delà de Mulhouse dès la phase de conception. Käthe Kollwitz (1867-1945) écrivit ainsi à Walter Krause : "L'idée de faire d'un Christ indigné un hommage aux morts pour une église est belle et courageuse. [...] Tous ceux qui ont souffert de la guerre vous comprendront".</p> |
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@de
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Auf dem Pestfriedhof der Stadt wurde die Petrikirche anstelle einer 1295 bereits in Verfall geratenen Kapelle errichtet. Der Bau begann etwa 1352. Wenige Jahre später, 1356, wird die bestehende Kirche erwähnt. Sie war der Deutschordenspfarrei St. Marien der Neustadt inkorporiert. Über die liturgische Betreuung wurden 1371 Vereinbarungen beurkundet. Selbständige Pfarrei wurde St. Petri erst in der Neuzeit. Das spätgotische Bauwerk mit 5/8 Chor hat mehrfache Veränderungen erfahren. Anstelle des im Stadtbrand von 1422 eingestürzten Gewölbes wurde zunächst eine Flachdecke eingefügt. Abbruchmaterial von der aufgegebenen Johanniskapelle am Blobach wurde 1577 für eine neue Vorhalle verwendet. Zwischen 1893 und 1895 erhielt St. Petri seine heutige Gestalt durch eine Wiedereinwölbung im Kircheninneren und die Verlängerung des Schiffs nach Westen mit einer neuen Fassade.
Die Pfarrgemeinde von St. Petri ließ 1927 das nordöstliche Seitenschiff zu einer Gedenkkapelle für die Opfer des 1. Weltkriegs ausgestalten. Die Tafel mit den Namen der Gefallenen wurde von Steinmetzen der Hausteinwerke Carl Schilling gefertigt. Den Auftrag für das vorgesetzte Denkmal erhielt der Mühlhäuser Bildhauer Walter Krause (1891-1967), der eine zentrale Figur als „Empörter Christus“ schuf. Vor Augen tritt der Erlöser ohne ikonographische Attribute seiner Göttlichkeit ganz als Mensch, der sich angesichts des massenhaften sinnlosen Tötens aufbäumt. Die Darstellung steht in einem gewissen Widerspruch zur Sinnzuschreibung der Gedenktafel mit ihrer Überschrift „Wie sind die Helden gefallen und die Streitbaren umgekommen?“, der ähnlich auch in Krauses Werk selbst zutage tritt, das im Sockel das Vaterunser zitiert: „Dein Wille geschehe“. Die Heldenverehrung als Teil der Bewältigungsversuche des Weltkriegstraums in der Weimarer Republik finde in der Gesamtkomposition der Gedenkkapelle in St. Petri einen christlich-ethischen Kontrapunkt. Die Motivwahl des sich aufbäumenden Erlösers für dieses Denkmal hat bereits in der Entwurfsphase weit über Mühlhausen hinaus Aufmerksamkeit gefunden. So schrieb Käthe Kollwitz (1867-1945) an Walter Krause: „Der Gedanke, einen empörten Christus als Gefallenenehrung für eine Kirche zu machen, ist schön und mutig. […] Alle, denen der Krieg Leid brachte, werden Sie verstehen.“ |
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L'église Saint-Pierre a été construite sur le cimetière des pestiférés de la ville, à la place d'une chapelle qui tombait déjà en ruine en 1295. La construction débuta vers 1352. Quelques années plus tard, en 1356, l'église existante est mentionnée. Elle était incorporée à la paroisse de l'Ordre Teutonique de Sainte-Marie de la Nouvelle Ville. En 1371, des accords sur le service liturgique ont été établis. Saint-Pierre n'est devenue une paroisse indépendante qu'à l'époque moderne. L'édifice de style gothique tardif avec un chœur de 5/8 a subi de nombreuses modifications. A la place de la voûte effondrée lors de l'incendie de la ville en 1422, on a d'abord inséré un plafond plat. Les matériaux de démolition de la chapelle Saint-Jean abandonnée sur le Blobach ont été utilisés en 1577 pour la construction d'un nouveau porche. Entre 1893 et 1895, St. Petri a pris sa forme actuelle grâce à une nouvelle voûte à l'intérieur de l'église et à l'extension de la nef vers l'ouest avec une nouvelle façade.
En 1927, la paroisse de Saint-Pierre fit aménager la nef latérale nord-est en chapelle commémorative pour les victimes de la Première Guerre mondiale. La plaque avec les noms des soldats tombés au combat a été réalisée par les tailleurs de pierre de la société Hausteinwerke Carl Schilling. Le sculpteur Walter Krause (1891-1967), originaire de Mühlhausen, a été chargé de la réalisation du monument, dont la figure centrale est le "Christ indigné". Le Rédempteur, dépourvu des attributs iconographiques de sa divinité, se présente à nos yeux comme un homme qui se révolte face à la tuerie de masse insensée. Cette représentation est en contradiction avec le sens attribué à la plaque commémorative avec son titre "Comment les héros sont-ils tombés et les combattants ont-ils péri ?", qui apparaît également dans l'œuvre de Krause elle-même, dont le socle cite le Notre Père : "Que ta volonté soit faite". La vénération des héros, qui fait partie des tentatives de surmonter le rêve de la guerre mondiale sous la République de Weimar, trouve un contrepoint chrétien et éthique dans la composition globale de la chapelle commémorative de Saint-Pierre. Le choix du motif du Rédempteur se rebellant pour ce monument a attiré l'attention bien au-delà de Mulhouse dès la phase de conception. Käthe Kollwitz (1867-1945) écrivit ainsi à Walter Krause : "L'idée de faire d'un Christ indigné un hommage aux morts pour une église est belle et courageuse. [...] Tous ceux qui ont souffert de la guerre vous comprendront". |
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On the city’s plague cemetery St. Petri was erected in place of a chapel that had seriously fallen into disrepair by 1295. Construction work for the new church began around 1352. A few years later, in 1356, the church is first mentioned as completed. She belonged to the parish of the Teutonic Order that was based in Mühlhausen’s new town. The first agreements regarding the liturgical care are dated 1371. St. Petri Church became an independent parish only in modern times. The late-Gothic building with its five-sided apse has seen several changes. After the nave’s arching ceiling had collapsed during a city fire in 1422 it was replaced by a flat ceiling. Rubble from the abandoned St. John’s Chapel at the
Blobach square were used to build a new entrance hall in 1577. Between 1893 and 1895 St. Petri received its present shape when the nave’s arched ceiling was restored and extended towards the west, and the façade was renewed.
In 1927 the parish of St. Petri had a memorial chapel built into the northeast aisle, dedicated to the victims of the First World War. The commemorative plate containing the names of the fallen was designed by stonemasons of the local Carl Schilling. The sculptor Walter Krause (1891-1967) from Mühlhausen was commissioned to design the monument in front; he also created the rather famous figure of the “Indignant Christ”. The Lord and Saviour is represented devoid of iconographic attributes of divinity, as a simple human being that is taken aback by the senseless mass killings. The sculpture is somewhat contrasted by the text on the memorial plate reading, “How did the heroes fall and the quarrelsome die?”. a line that also appears in Krause’s own work, quoting the Lord’s Prayer on the pedestal: „Your will be done“. The hero worship as a mans of coping with the trauma of the First World War during the Weimar Republic is in stark contrast to the design of the memorial chapel within the church. The motif of the rebelling Saviour for this monument has received attention beyond Mühlhausen even before it was built. For instance, Käthe Kollwitz (1867-1945) wrote to Walter Krause: “The idea to depict an indignant Christ to mourn the fallen in a church is beautiful and brave […]. All those who have suffered from war will understand you.“ |
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