About: Wanderung - Steinacher Kirchweg - Thüringer Wald

Der Coburger Amtsschreiber Klinghammer protokolliert 1536, dass Hans Leutheuser vom Hammer an der Steinach, für seine Eisenschmelze mit Zainhammer nun zwei Gulden Zins ins Amt Coburg abzuführen hat, solange der „Erzgang fündig oder tauglich sein sollte“. In die Zeit der Aufbaujahre des Leutheuserschen Hammerwerkes an der Steinach fiel die erste Kirchenvisitation in der Pflege Coburg. Sie fand 1528/29 statt. Es kam zu einer Neuaufteilung der 53 Pfarrspiele. Zur Parochie Effelder zählten somit die Orte von Meschenbach über Mengersgereuth bis Steinach. Die Neusteinacher blieben der alten Heimat im Effeldertal noch lange verbunden. Leutheusers Nachfahren, bis in die 4. Generation, sollten noch 123 Jahre über das Gebirge zur Kirche nach Effelder laufen müssen – auf einer circa 21 km langen sonntäglichen Tour. 675 Höhenmeter mussten dabei überwunden werden. Sie gingen damit den gleichen Weg, den Hans Leutheuser auf seiner Suche nach dem Glück gegangen ist. Es ist eine Wanderung durch herrliche Natur und die Geschichte. Warum die Steinacher nicht den bequemeren und kürzeren Weg (18,5 km, 150 Höhenmeter weniger!), so wie die Einwohner von Hämmern, durch das Effeldertal bevorzugten, bleibt wohl ihr Geheimnis. Wir können nur spekulieren. Sind sie unterwegs im „Weißen Schwan“ oder auf dem Mühlberghof eingekehrt? Vertrug man sich nicht mit der Konkurrenz aus Hämmern? 1660 hatte das Pendeln der beträchtlich angewachsenen Steinacher Bevölkerung ein Ende. Steinach separiert sich, nabelte sich von Effelder ab. Es erhielt endlich eine eigene Pfarrstelle und vorerst ein Bethaus. Ob ein Grund dafür, in dem angeblich erfrorenen Kindlein, wie es auf einem eingeklebten Blatt auf einem Kirchenbuchdeckel (laut Sprengseyern), zu suchen ist, bleibt offen. 13 Gründe sind jedenfalls aktenkundig.

<p>Der Coburger Amtsschreiber Klinghammer protokolliert 1536, dass Hans Leutheuser vom Hammer an der Steinach, für seine Eisenschmelze mit Zainhammer nun zwei Gulden Zins ins Amt Coburg abzuführen hat, solange der „Erzgang fündig oder tauglich sein sollte“. In die Zeit der Aufbaujahre des Leutheuserschen Hammerwerkes an der Steinach fiel die erste Kirchenvisitation in der Pflege Coburg. Sie fand 1528/29 statt. Es kam zu einer Neuaufteilung der 53 Pfarrspiele. Zur Parochie Effelder zählten somit die Orte von Meschenbach über Mengersgereuth bis Steinach.</p>
<p>Die Neusteinacher blieben der alten Heimat im Effeldertal noch lange verbunden. Leutheusers Nachfahren, bis in die 4. Generation, sollten noch 123 Jahre über das Gebirge zur Kirche nach Effelder laufen müssen – auf einer circa 21 km langen sonntäglichen Tour. 675 Höhenmeter mussten dabei überwunden werden. Sie gingen damit den gleichen Weg, den Hans Leutheuser auf seiner Suche nach dem Glück gegangen ist. Es ist eine Wanderung durch herrliche Natur und die Geschichte.</p>
<p>Warum die Steinacher nicht den bequemeren und kürzeren Weg (18,5 km, 150 Höhenmeter weniger!), so wie die Einwohner von Hämmern, durch das Effeldertal bevorzugten, bleibt wohl ihr Geheimnis. Wir können nur spekulieren. Sind sie unterwegs im „Weißen Schwan“ oder auf dem Mühlberghof eingekehrt? Vertrug man sich nicht mit der Konkurrenz aus Hämmern?</p>
<p>1660 hatte das Pendeln der beträchtlich angewachsenen Steinacher Bevölkerung ein Ende. Steinach separiert sich, nabelte sich von Effelder ab. Es erhielt endlich eine eigene Pfarrstelle und vorerst ein Bethaus. Ob ein Grund dafür, in dem angeblich erfrorenen Kindlein, wie es auf einem eingeklebten Blatt auf einem Kirchenbuchdeckel (laut Sprengseyern), zu suchen ist, bleibt offen. 13 Gründe sind jedenfalls aktenkundig.</p>

Der Coburger Amtsschreiber Klinghammer protokolliert 1536, dass Hans Leutheuser vom Hammer an der Steinach, für seine Eisenschmelze mit Zainhammer nun zwei Gulden Zins ins Amt Coburg abzuführen hat, solange der „Erzgang fündig oder tauglich sein sollte“. In die Zeit der Aufbaujahre des Leutheuserschen Hammerwerkes an der Steinach fiel die erste Kirchenvisitation in der Pflege Coburg. Sie fand 1528/29 statt. Es kam zu einer Neuaufteilung der 53 Pfarrspiele. Zur Parochie Effelder zählten somit die Orte von Meschenbach über Mengersgereuth bis Steinach. Die Neusteinacher blieben der alten Heimat im Effeldertal noch lange verbunden. Leutheusers Nachfahren, bis in die 4. Generation, sollten noch 123 Jahre über das Gebirge zur Kirche nach Effelder laufen müssen – auf einer circa 21 km langen sonntäglichen Tour. 675 Höhenmeter mussten dabei überwunden werden. Sie gingen damit den gleichen Weg, den Hans Leutheuser auf seiner Suche nach dem Glück gegangen ist. Es ist eine Wanderung durch herrliche Natur und die Geschichte. Warum die Steinacher nicht den bequemeren und kürzeren Weg (18,5 km, 150 Höhenmeter weniger!), so wie die Einwohner von Hämmern, durch das Effeldertal bevorzugten, bleibt wohl ihr Geheimnis. Wir können nur spekulieren. Sind sie unterwegs im „Weißen Schwan“ oder auf dem Mühlberghof eingekehrt? Vertrug man sich nicht mit der Konkurrenz aus Hämmern? 1660 hatte das Pendeln der beträchtlich angewachsenen Steinacher Bevölkerung ein Ende. Steinach separiert sich, nabelte sich von Effelder ab. Es erhielt endlich eine eigene Pfarrstelle und vorerst ein Bethaus. Ob ein Grund dafür, in dem angeblich erfrorenen Kindlein, wie es auf einem eingeklebten Blatt auf einem Kirchenbuchdeckel (laut Sprengseyern), zu suchen ist, bleibt offen. 13 Gründe sind jedenfalls aktenkundig.

<p>Der Coburger Amtsschreiber Klinghammer protokolliert 1536, dass Hans Leutheuser vom Hammer an der Steinach, für seine Eisenschmelze mit Zainhammer nun zwei Gulden Zins ins Amt Coburg abzuführen hat, solange der „Erzgang fündig oder tauglich sein sollte“. In die Zeit der Aufbaujahre des Leutheuserschen Hammerwerkes an der Steinach fiel die erste Kirchenvisitation in der Pflege Coburg. Sie fand 1528/29 statt. Es kam zu einer Neuaufteilung der 53 Pfarrspiele. Zur Parochie Effelder zählten somit die Orte von Meschenbach über Mengersgereuth bis Steinach.</p>
<p>Die Neusteinacher blieben der alten Heimat im Effeldertal noch lange verbunden. Leutheusers Nachfahren, bis in die 4. Generation, sollten noch 123 Jahre über das Gebirge zur Kirche nach Effelder laufen müssen – auf einer circa 21 km langen sonntäglichen Tour. 675 Höhenmeter mussten dabei überwunden werden. Sie gingen damit den gleichen Weg, den Hans Leutheuser auf seiner Suche nach dem Glück gegangen ist. Es ist eine Wanderung durch herrliche Natur und die Geschichte.</p>
<p>Warum die Steinacher nicht den bequemeren und kürzeren Weg (18,5 km, 150 Höhenmeter weniger!), so wie die Einwohner von Hämmern, durch das Effeldertal bevorzugten, bleibt wohl ihr Geheimnis. Wir können nur spekulieren. Sind sie unterwegs im „Weißen Schwan“ oder auf dem Mühlberghof eingekehrt? Vertrug man sich nicht mit der Konkurrenz aus Hämmern?</p>
<p>1660 hatte das Pendeln der beträchtlich angewachsenen Steinacher Bevölkerung ein Ende. Steinach separiert sich, nabelte sich von Effelder ab. Es erhielt endlich eine eigene Pfarrstelle und vorerst ein Bethaus. Ob ein Grund dafür, in dem angeblich erfrorenen Kindlein, wie es auf einem eingeklebten Blatt auf einem Kirchenbuchdeckel (laut Sprengseyern), zu suchen ist, bleibt offen. 13 Gründe sind jedenfalls aktenkundig.</p>